Transparenz schaffen

Ist Kunststoff nachhaltig?

Besonders bei den Themen »Recycling« und »Nachhaltigkeit« wird Kunststoff oft als wichtige Lösung übersehen. Der Grund dafür ist, dass in der öffentlichen Diskussion Potenzial und Ausführung in einen Topf geworfen werden. Fest steht, dass die Gesellschaften dieser Welt ihren Umgang mit dem Wertstoff Kunststoff radikal ändern müssen, um ihn lange nutzbar zu machen.

Damit das ganze Potenzial von Kunststoff jedoch nachhaltig genutzt werden kann, braucht es die passenden Technologien – bei Produktion und Recycling – und den Willen und die Ausdauer,  belastbare Strategien zu entwickeln und umzusetzen.



Polypropylen (PP)

Polypropylen gibt keine Schadstoffe an die Umwelt ab und lässt sich extrem gut recyceln. Das und sein niedriger Schmelzpunkt bei der Herstellung sowie ein geringer Materialbedarf bei der Produktion machen PP zum vielversprechendsten Kunststoff in Sachen Nachhaltigkeit.



Polyethylen (PE)

Als gut schmelzbarer Kunststoff kann PE vier bist fünfmal aufbereitet werden, sofern das Material sortenrein vorliegt. Die Recyclingfähigkeit dieses Kunststoffes ist vergleichbar mit der von PP. Ein wesentlicher Unterschied liegt darin, dass PE manchmal mit schwer recycelbaren Weichmachern gemischt wird.



Polystyrol (PS)

Im Vergleich zu PP und PE lässt sich Polystyrol nur schwer in den Recyclingkreislauf zurückführen und ist deshalb für Uniplast kein Zukunftskandidat. Zumal sich die positiven Materialeigenschaften, die PS in sich trägt, durch PP-Modifikationen erzielen lassen.

Dasselbe nur in Grün

PP im Vergleich zu Glas, Verbundstoff, Papier und Metall

Recycling

PP kann ohne nennenswerten Material­verlust recycelt werden. Das Potenzial von PP bei der Wiederverwertbarkeit liegt bei beinahe 100 %. Im Gegensatz dazu steht Verbundstoff aus Papier und Kunststoff...

Recycling

PP kann ohne nennenswerten Material­verlust recycelt werden. Das Potenzial von PP bei der Wiederverwertbarkeit liegt bei beinahe 100 %. Im Gegensatz dazu steht Verbundstoff aus Papier und Kunststoff, der in den Recyclinganlagen später nur schwer wieder in seine einzelnen Bestandteile zerlegt werden kann. Papier kann zudem nur eine gewisse Anzahl an Kreis-läufen durchlaufen, da die Papierfasern mit jeder Wiederverwertung kürzer werden und frische Fasern und Zusatzstoffe beim Recycling zugeführt werden müssen. Ähnlich verhält es sich bei Glas: Klarglas kann nicht aus 100 % Altglas hergestellt werden. Für die Produktion muss permanent neues Glas hergestellt und zugeführt werden. All das zeigt: Kunststoff wird beim Thema Recycling zu pauschal verurteilt. Es ist an der Zeit zu zeigen, welches Potenzial ganz besonders in PP schlummert.

Energiebilanz

PP schmilzt bei nur 160° C, Glas erst bei Temperaturen, die um ein Vielfaches höher liegen. Bei Weißblech und Aluminium liegt der Schmelzpunkt sogar noch höher. Unterm Strich bedeutet dies, dass...

Energiebilanz

PP schmilzt bei nur 160° C, Glas erst bei Temperaturen, die um ein Vielfaches höher liegen. Bei Weißblech und Aluminium liegt der Schmelzpunkt sogar noch höher. Unterm Strich bedeutet dies, dass PP in der Energiebilanz gegenüber den konkurrierenden Werkstoffen sowohl bei der Herstellung als auch beim späteren Recycling enorm im Vorteil ist. Auch in der Logistikkette sparen Verpackungen aus PP im Vergleich zu anderen Verpackungsarten durch ihr geringeres Gewicht und platzsparende Stapelbarkeit signifikant Energie ein. Das Schlusslicht bilden hier Glas und Verpackungen aus Weißblech.

Materialverbrauch

Verpackungen aus Kunststoff, und das gilt nicht nur für PP sondern auch für PE und PET, lassen sehr viel mehr Spielraum beim Thema Materialdicke als beispielsweise Glas...

Materialverbrauch

Verpackungen aus Kunststoff, und das gilt nicht nur für PP sondern auch für PE und PET, lassen sehr viel mehr Spielraum beim Thema Materialdicke als beispielsweise Glas.
Bei PP-Bechern erreicht man im Spritzgussverfahren mittlerweile eine Wanddicke von nur wenigen zehntel Millimetern.

Sinnvolle Ressourcennutzung

Alle in Europa produzierten Kunststoffverpackungen verbrauchen lediglich 1,5 % der zugrunde liegenden Ressourcen. Die restlichen 98,5 % entfallen vor allem auf die...

Sinnvolle Ressourcennutzung

Alle in Europa produzierten Kunststoffverpackungen verbrauchen lediglich 1,5 % der zugrunde liegenden Ressourcen. Die restlichen 98,5 % entfallen vor allem auf die Bereiche Energie, Heizung, Verkehr und sind für den Recyclingkreislauf damit verloren. Auch wenn es um die Förderung der Grundstoffe geht, schneiden die konkurrierenden Materialien bei der Ressourcennutzung meist schlechter ab: Bauxit beispielsweise, der Grundstoff von Aluminium, wird im Tagebau gewonnen, dessen Flächen später aufwendig rekultiviert werden müssen. Einweg-Glasflaschen und Weißblech belegen im Vergleich der sinnvollen Ressourcennutzung sogar die letzten Plätze.

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Recyclingverfahren

Jeder Kunststoff ist durch einen Recycling-Code gekennzeichnet. Das jeweilige Recyclingverfahren richtet sich nach den Eigenschaften des Materials. Für die PP, PE und PS kommen verschiedene Recyclingverfahren in Frage: PP wird einem sogenannten Extruder zugeführt und nach dem Einschmelzen zu Granulat weiterverarbeitet. Auch PE und PS kann prinzipiell auf diese Weise recycelt werden. Weitere Recyclingverfahren sind das mechanische Recycling (Mahlgut) und das lösemittelbasierte Recycling, bei dem durch die Zuführung von Lösemitteln hochreiner Kunststoff wiedergewonnen wird.
Uniplast unterhält ein eigenes Recyclingsystem, bei dem überschüssiges, ungenutztes Material nicht verloren geht, sondern in den Kreislauf zurückgeführt wird.